brand eins 11/2012

brand eins 11/2012

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Titel: Probier´s doch einfach noch mal

Schwerpunkt: Zweite Chance

Zum Inhalt dieses Heftes schreibt Gabriele Fischer in ihrem Editorial:

Geht doch

• Auf der ersten Ausgabe von brand eins stand "Restart". Wochen zuvor hatten wir uns von unserem Magazin-Projekt "Econy" verabschiedet und uns unmittelbar danach in das Abenteuer brand eins gestürzt. Seither ist der Neubeginn zu einer Art Leitthema für uns geworden. Schließlich steckt darin alles, was Wirtschaft aufregend macht. Wer gefallen ist und wieder aufsteht, liefert nicht nur wärmende Geschichten, sondern auch solche, aus denen mehr zu lernen ist als aus dem schieren Erfolg. Vor allem aber zeigen sie, dass man sich nicht abfinden muss: Aussichtslos ist die Wirtschaftslage nur, wenn man resigniert. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass Jaguar irgendwann wieder mehr sein würde als eine attraktive Kühlerfigur? Zum Zeitpunkt, als der indische Familienkonzern Tata einstieg, war die Zahl der Optimisten jedenfalls begrenzt (S. 96). Oder Pixelpark: so abgeschrieben wie sein Gründer, der einstige New-Economy-Star Paulus Neef. Inzwischen haben beide wieder Boden unter den Füßen (S. 106). Und Nokia? Nun gut, da ist noch offen, ob das Comeback gelingt. Aber ganz klar ist für die Finnen: Es gibt keinen Grund, es nicht zu versuchen (S. 60). Durchhalten, weitermachen, es immer wieder neu probieren - das ist ein weit erfolgversprechenderes Modell als die Hoffnung auf den Geistesblitz, der alles Bestehende revolutioniert. Das mag langweilig, ja ermüdend klingen. Wer aber die Wiederholung nutzt, um aus Erfahrung zu lernen, hat nicht nur Chancen auf die große Liebe. Den Computer beispielsweise gäbe es nicht ohne die Bereitschaft zum stetigen Vortasten und Suchen (S. 50). Und manches, was längst abgeschrieben schien, taucht plötzlich gestärkt wieder auf: Die heimische Industrieproduktion zum Beispiel, Ende der Neunzigerjahre zum Auslaufmodell erklärt, hat heute wieder beste Zukunfts-Chancen (S. 90). Auch für die Unternehmensethik, die manchem schon als trostloser Wiedergänger erschien, gibt es inzwischen Perspektiven, noch nicht strahlend, aber immerhin (S. 150). Und die Werbung? Die hat zumindest die Hoffnung auf Wiederauferstehung in neuem Glanz. Oder sagen wir besser: Einige ihrer Vertreter haben sie (S. 68). Schließlich gibt es keine Garantie, dass es beim nächsten Mal besser wird - der Managementlehrer Reinhard Sprenger weiß ein Lied davon zu singen (S. 132). Und auch, dass der Partizipation in Internet-Zeiten eine neue Blüte prophezeit wird, muss nicht zwangsläufig eine gute Nachricht sein, warnt der Berliner Architekt Markus Miessen (S. 126). Warum die Wiederholung nicht immer gelingt, wissen Sanierungsexperten. Und sie wissen auch: Wenn etwas bei nüchterner Betrachtung am Ende ist, muss man gehen (S. 114). Jost Stollmann hat das vor Jahren schmerzlich erfahren. Sein Abschied von Compunet war keineswegs der strahlende Sieg, als der er vielen erschien, die nur den Batzen Geld in seiner Kasse sahen (S. 74). Und auch der Biochemikerin Helga Rübsamen-Schaeff fiel es nicht leicht, den langjährigen Arbeitgeber Bayer zu verlassen. Aber was wollte sie machen: Ihr Arbeitsgebiet stand auf seiner Abschussliste (S. 122). Beide sind neu gestartet. Beide, so sieht es aus, mit Erfolg. Ausnahmetalente? Vielleicht. Aber unsere Erfahrung mit brand eins zeigt: Eine zweite Chance haben auch die anderen.

Gabriele FischerChefredakteurin

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