brand eins 08/2008

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Titel: Wirtschaft braucht Leidenschaft

Schwerpunkt: Liebe

Zum Inhalt dieses Heftes schreibt Gabriele Fischer in ihrem Editorial:

Liebe zählt

• Am Ende der Produktion dieser brand eins-Ausgabe haben wir uns gefragt, warum das Schwerpunkt-Thema Liebe anfangs intern so umstritten war. Sicher, wir applaudieren, wenn Prominente auf entsprechende Fragen antworten: "Lieben? Ich liebe nur meine Frau." Nur – warum? Warum scheuen wir das Wort Liebe, wenn es nicht um den Partner oder die Kinder geht? Warum haben zwar Engagement, Begeisterung, selbst (kalkulierbare) Leidenschaft im Berufsleben einen Platz, die Liebe aber nicht? Dabei weiß jeder, der eine Firma gegründet, ein ersehntes Projekt verwirklicht oder eine Erfindung vorangetrieben hat, dass die damit verbundenen Gefühle sehr wohl mit denen der Liebe vergleichbar sind. Und doch: Wo sie im Geschäfts-Spiel ist, wird Unanständiges vermutet. Zumindest wird dem Liebenden unterstellt, dass ihn der Verstand verlässt und er nicht mehr nüchtern und damit, so die Unterstellung, klug, kalkulieren kann. Wenn das so wäre, wäre die Welt der Wirtschaft nicht nur arm, sondern mausetot. Mag sein, dass die Liebe zuweilen blind machen kann, aber ganz sicher macht sie uns stark, einfallsreich und, wo eine Liebe zu retten oder über eine lange Zeit zu bewahren ist, klug. Wo sie fehlt, und das zeigt kaum ein Beispiel besser als das der Unternehmerfamilie Flick, wächst eine Emotion, die der Liebe an Kraft in nichts nachsteht: der Hass (S. 66).Überhaupt: Familien. Sie tragen zu einem erheblichen Teil zur Wirtschaftskraft bei, in Deutschland werden mehr als 50 Prozent des Bruttoinlandsproduktes von Familienunternehmen gestemmt. Und dass es dort immer kühl und rational zugeht, wird niemand behaupten. Doch wo es gut geht, erweist sich, was der Organisationsberater Fritz B. Simon für eine wesentliche Stärke belastbarer Bindungen hält: "Nur eine zuverlässige Beziehung kann Probleme lösen" (S. 86). Titus Dittmann hat das erlebt. Mit seinem Skateboard-Imperium griff er nach den Sternen, fiel auf die Nase und stand wieder auf. Weil er liebte, was er tat. Und weil seine Lieben zu ihm hielten (S. 80). Auch die Brüder Axel und Philipp Bree, Erben eines großen Namens und einer vom Vater geprägten Firma, mussten lernen, Probleme zu lösen, die selten rein ökonomisch sind. "Als Bruder kennt schließlich jeder von uns genau die Punkte, an denen er den anderen kriegen und ärgern kann", sagt Axel Bree, der ältere (S. 30). Dies zu nutzen und nicht auszunutzen macht Familienunternehmen überlebensfähig. So zeigte sich schnell, dass der Begriff Liebe, der uns anfangs zu stark erschien, sehr wohl seinen Platz im Wirtschaftsleben hat oder haben sollte – und das nicht nur, weil er sich prima vermarkten lässt. Ob im Fußball (S. 42), im Geschäft mit Telenovelas (S. 58) oder im alltäglichen Beziehungskreislauf (S. 50): Liebe ist der Treibstoff, ohne den nichts läuft. Und ohne Liebe ist manches, was Job heißt und Berufung ist, nicht auszuhalten. Auf einer Palliativstation in München hat brand eins-Autor Peter Laudenbach erlebt, was Liebe vermag und wie wichtig es ist, sie uns genau dort, wo wir arbeiten, zu erhalten (S. 102). Ein besseres Argument, die Liebe nicht im Privaten zu verstecken, fanden wir nicht.

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