brand eins 07/2001

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Titel: Geld – das überschätzte Werkzeug

Schwerpunkt: Geld

Zum Inhalt dieses Heftes schreibt Chefredakteurin Gabriele Fischer in ihrem Editorial:

Geldrausch

• Das Schöne an dem Abenteuer, brand eins zu machen, ist: Man ist immer mittendrin. Beispielsweise im Kapitalmarkt. Vor sechs Monaten haben wir uns mal wieder hineinbegeben. Und seither unendlich viel gelernt. Zum Beispiel, warum es nicht gut gehen konnte mit der New Economy: echte Gründer und echte Risikokapitalgeber passen einfach nicht zusammen. Zwar wollen die einen das Geld, das die anderen haben – aber die einen wollen es als Mittel zu dem Zweck, ihre Idee zu verwirklichen. Für die anderen ist das Geld der Zweck. Und ihr wichtigster Beweggrund, daraus immer mehr zu machen. Dass beide sich zutiefst missverstehen müssen, liegt auf der Hand. Wenn sie über Finanzierungen reden, denkt der eine an den Moment, an dem es endlich losgehen kann. Und der andere an den, an dem es endet. Exit-Kapitalismus hat der Münchner Organisationssoziologe Stefan Kühl das genannt. Und messerscharf begründet, warum das als Zukunftsmodell nur leidlich taugt (Seite 140). Überhaupt ist die Frage, ob das Kapital seine Rolle als Motor der Wirtschaft beibehalten wird. Zurzeit sieht es danach aus: Mit Geld wurde das Neue in den Orbit geschossen. Und Geld-Entzug sorgt nun dafür, dass es dort verglüht. Doch entscheidend ist, wer am Ende gewinnt: das Neue oder das Geld? brand eins-Autor Wolf Lotter hat Antworten gesucht (Seite 56). Wer darauf hofft, dass er mit seinem Geld die Macht behält, sollte sie sich ersparen. Ob das mehr ist als der Neid der Besitzlosen? Zumindest gibt es eine Menge guter Argumente, mit denen dem Geld seine Führungsrolle streitig gemacht wird. Bernard Lietaer etwa, einst Chef der Belgischen Zentralbank, Promoter des Ecu und heute Autor von Büchern wie „Mysterium Geld“, traut dem Geld schon lange nicht mehr zu, die Probleme der Welt zu lösen (Seite 116). Dass es dagegen eine Menge Probleme schafft, belegen der Report über das Kreditkartenhaus USA (Seite 92), Szenen aus der Welt der Millionäre (Seite 124). Und ein kritischer Blick auf die Verrenkungen, mit denen den Entwicklungsländern Schulden erlassen werden und doch eigentlich wieder nicht (Seite 106). Doch, Geld ist ein faszinierendes Thema. Und es ist auch nicht schlecht, wenn man es hat. Als Mittel. Nicht als Zweck.

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