brand eins 07/2022

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Titel: Über Zeiten des Umbruchs

Schwerpunkt: Wendepunkte

Drei Beispiele aus dieser Ausgabe:

Die Wette gilt – Der Wagniskapitalfonds Planet A Ventures vergibt seine Millionen nur an Start-ups, die nachweisbar der Umwelt nützen. Kann das funktionieren?

Die Welt wird immer grösser – Und wo genug Platz ist, sind Wenden überflüssig, findet unser Autor Peter Lau.

Niemand weiß, wohin die Reise geht – Ein Essay über das Abenteuer Leben

Erscheinungsdatum: 24. Juni 2022
Umfang: 122 Seiten

Zum Inhalt dieses Heftes schreibt Chefredakteurin Gabriele Fischer:

Mittendrin

Es war bitterkalt, als wir uns im Mai 2016 im unbeheizten Kraftwerk Bille zu einer Zukunftskonferenz zum Thema Wendepunkte zusammenfanden. Stephan Jansen hielt den Eröffnungsvortrag, in dem er 13 solch einschneidender Ereignisse erörterte. Die Stimmung war trotz der Kälte gut, wir hatten Decken besorgt, eine hatte sich die damals noch wenig bekannte Virologin Helga Rübsamen-Schaeff bei ihrem Bühnen-Interview elegant über das Kostüm geschwungen. Corona war noch fern, ebenso ein Krieg in Europa. Und doch schien uns das Jahr, in dem sich der Abgas-Skandal für Volkswagen massiv ausweitete, in dem sich Donald Trump um die Präsidentschaft bewarb und Großbritannien über den Ausstieg aus der EU diskutierte, eines mit tiefgreifenden Veränderungen zu sein. 

Rückblickend gilt das eigentlich für jedes Jahr. Der Historiker Philipp Sarasin hat das auf den ersten Blick eher langweilig erscheinende 1977 unter die Lupe genommen, und nach seinem Interview kann man verstehen, warum: Immerhin kam mit dem Apple II der erste Heimcomputer auf den Markt, die erste Ausgabe von »Emma« erschien, und die RAF entführte Hanns Martin Schleyer. Aber reicht das, um von einer Zeitenwende sprechen zu können? Und erleben wir jetzt gerade eine? 

Das werden wir erst in einigen Jahren wissen. Und doch ist 2022 schon viel passiert, an das man sich erinnern wird. Wir erleben erstmals seit Jahrzehnten eine hohe Inflation und -ahnen, dass unser Wohlstand gefährdet ist. Wir wissen, dass wir mehr tun müssen, um die Folgen des Klimawandels abzuschwächen. Und wir sehen zu, wie China immer mächtiger, aber auch unberechenbarer wird. Vom Krieg in der Ukraine und der noch immer nicht ausgestandenen Pandemie gar nicht zu reden.

Das reicht für düstere Gedanken, in vielen Unternehmen beobachtet die Beraterin Insa Klasing zunehmend Angst. Doch Angst lähmt, und das können wir gerade in schwierigen Zeiten am wenigsten brauchen. Besser ist es, sich wie Fridtjof Detzner den Herausforderungen zu stellen: Der Mitgründer der Software-Firma Jimdo widmet sich nach seinem Ausstieg mit einem neuartigen Investitionsfonds der Suche nach Technik, die den Planeten retten soll. Oder man versucht erst einmal seine innere Ruhe wiederzufinden, indem man den Nachrichtenstrom kappt und sich erinnert, was man selbst, was die Menschheit schon überstanden hat. Dafür haben wir mit Zeitzeugen besonders einschneidender Ereignisse gesprochen, etwa der Kuba-Krise, der Auflösung der DDR oder des Super-GAUs in Tschernobyl. Beim Nachdenken über Veränderungen und die eigene Kraft helfen aber auch zwei besondere Essays in dieser Ausgabe, einmal von unserem Kollegen Peter Lau, einmal von dem Schriftsteller -Wladimir Kaminer. Sie werden sehen, nach der Lektüre fließen die eigenen Gedanken. 

Stephan Jansen hat sich sechs Jahre später noch einmal seine Wendepunkte von damals vorgenommen und festgestellt: Sie sind immer noch aktuell, denn allzu viel ist in den darauffolgenden Jahren nicht passiert. Aber vielleicht taugt 2022 am Ende genau deshalb zur Zeitenwende: wenn wir nun endlich anfangen, anzupacken. 

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