brand eins 03/2023 (Digital)

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Titel: Was, wenn wir alle 100 werden?

Schwerpunkt: Neue Lebensplanung

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Vier Geschichten aus dieser Ausgabe:

Kein Ende in Sicht – Wieso steigende Lebenserwartung ein Segen ist, berichtet Andreas Molitor.

Grundstock für Neuorientierung – Wie finanziert man eine alternde Gesellschaft? Antworten gibt der Ökonom Giacomo Corneo.

• „Ich bin ein Plan-B-Freund“ – Über seine Karriere nach dem Profi-Fußball sprach Christian Pander mit Christoph Biermann.

Win-win – Wie sich Einsamkeit und Wohnungsnot gleichzeitig bekämpfen lassen, beschreiben Lars-Thorben Niggehoff & Jan Schulte.


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Erscheinungsdatum: 24. Februar 2023
Umfang: 122 Seiten

 

• Unser Kolumnist Stephan Jansen brachte die Idee ein, ich trug sie in die Redaktionsrunde – und erntete eher verhaltene Begeisterung. Ob und wie man 100 wird, interessiere doch nur ältere Menschen. Und überhaupt sei das nur ein Thema in den Industriestaaten, in ärmeren Ländern sterben die Menschen früher.

Letzteres stimmt, Ersteres nicht. Was sich alles verändern muss, wenn die Lebenserwartung – wie vorhergesagt – weiter steigt, betrifft vor allem Jüngere. Nicht nur, weil sie die Rente der Eltern und Großeltern verdienen müssen, sie sollten sich auch auf ein längeres Erwerbsleben einstellen. Denn auch wenn sich Politiker nur ungern an Erhöhungen des Rentenalters herantrauen: Dass langfristig Rentenbezüge über einen Zeitraum von bis zu vierzig Jahren zu finanzieren sind, halten viele Ökonominnen und Ökonomen für ausgeschlossen.

Das haben wir nun also davon. Bessere Hygiene und medizinische Versorgung, ein steigender Wohlstand – und die Lebenserwartung steigt ebenso wie die Zahl der Hundertjährigen in vermutlich systemverändernder Weise. Und wenn es nach der Forschung und den Träumen der Silicon-Valley-Überflieger geht, ist das noch lange nicht das Ende.

Das kann ein Grund zur Sorge sein – oder zur Freude. Denn wenn wir uns darauf einstellen, kann ein längeres Leben auch bedeuten: mehr Zeit für Bildung, für Fehler, neue Erfahrungen, Auszeiten, die Familie. Und ein gemeinsames Interesse an einer intakten Welt.

Die Menschen, die wir nach ihrer Einschätzung gefragt haben, sind jedenfalls entschlossen, ihre Zeit bestmöglich zu nutzen und bis ins hohe Alter aktiv zu sein. Die Soziologin Karin Jurczyk hat auch einen Vorschlag, wie das gelingen kann: Lebensarbeitszeit sollte nicht mehr als Block, sondern in Form von Etappen mit unterschiedlicher Gewichtung und Intensität gesehen werden. „Die jetzigen Arbeitsbedingungen“, so stellt sie fest, „machen es für viele Arbeitskräfte unvorstellbar, länger erwerbstätig zu sein.“

Dem würden vor allem jene Beschäftigte zustimmen, deren Job eine hohe körperliche Belastung mit sich bringt: Dachdecker zum Beispiel. Denn diese Tätigkeit ist mit hohem Verschleiß und Risiko verbunden, kaum einer bleibt überhaupt bis zum Rentenalter im Beruf. Doch auch im Handwerk wird inzwischen über alternative Beschäftigungen nach der Zeit der Höchstbelastung nachgedacht.

Bevor die verlängerte Lebenszeit ein Grund zur Freude ist, wird also noch viel zu bedenken sein. Die Finanzierung, die Zeiteinteilung, die Erhaltung der Gesundheit. Und da trifft es sich gut, dass wir in dieser Ausgabe mit der „Küchen-Wirtschaft“ beginnen: Luka Lübke, Köchin mit vielfältiger Erfahrung, denkt sich künftig für jeden Schwerpunkt ein kulinarisches Thema mit Rezept aus. Diesmal: der Blumenkohl. So wie sie ihn zubereitet, ist er gesund. Und schmeckt Jung und Alt. 

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