brand eins 02/2020

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Titel: Ich will eine Pizza mit Dönerfleisch – Nein, willst du nicht

Schwerpunkt: Kommunikation

Drei Beispiele aus dieser Ausgabe:

• Firmen, die sich in sozialen Medien um Originalität bemühen, können Kultstatus erlangen – oder sich einen Shitstorm einfangen. Mischa Täubner erzählt diese Geschichte in sieben Tweets und einem Facebook-Post. Sie ist überschrieben mit: „Du darfst ihn auch Horst nennen“.
• Jahrzehntelang mussten Frauen für Tampons und Binden den vollen Mehrwertsteuersatz zahlen. Bei vielen anderen Produkten wie Lebensmitteln oder Büchern galt dagegen der ermäßigte Satz. In seinem Text „Symbol der Gerechtigkeit“ erzählt Torben Müller, wie es zwei Aktivistinnen durch geschickte Kommunikation gelungen ist, die Tamponsteuer zu senken.
• Firmen lassen sich einiges einfallen, um auf sich aufmerksam zu machen. Manchmal können Werbekampagnen aber auch richtig nach hinten losgehen. In seinem Text „Wahnsinns-Ideen“ beschreibt Christoph Koch zehn peinliche Marketing-Pannen.

Erscheinungsdatum: 31. Januar 2020
Umfang: 122 Seiten

 

Zum Inhalt dieses Heftes schreibt Chefredakteurin Gabriele Fischer:

Sei leise!

• Wolf Lotter erinnert in seiner Einleitung an den Film „Contact“ mit Jodie Foster aus
dem Jahr 1997, in dem Außerirdische Kontakt zu uns Menschen suchen. Um uns besser zu verstehen, hören sie ab, was weltweit gesendet wird.

Ich fürchte, inzwischen tragen sie Ohrstöpsel (S. 36).

Denn mit der Entwicklung immer neuer Kommunikationsmedien ist aus dem Grundrauschen ohrenbetäubender Lärm geworden. Wer sich da noch bemerkbar machen will, braucht entweder bundesweite Schüler-Solidarität oder eine richtig gute Idee. Ersteres ist schwierig, das Zweite auch. Und daran ändern auch die vielen neuen Kanäle nichts.

Dass heute jeder Konzern ganz direkt und unmittelbar mit Kunden, aber auch Kritikern und Gegnern Kontakt aufnehmen kann, verlangt zuallererst, dass er das ABC der neuen Kommunikation beherrscht. Von den Ölkonzernen kann man das (noch) nicht behaupten. Ausgerechnet Aldi dagegen, jahrzehntelang für seine Verschlossenheit bekannt, zeigt in der Auseinandersetzung um einen Weihnachtsstern erstaunliche Virtuosität. Die erfolgreichste Kampagne des vergangenen Jahres aber haben zwei junge Frauen auf den Weg gebracht, die weder über große Etats noch große PR-Abteilungen verfügten: Ihr Kampf für die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Tampons war klug angesetzt – und die Botschaft hat gestimmt (S. 78, 42, 64).

Das hilft, wie jeder Werber weiß. Ist aber nicht die Regel. Und auch junge und ambitio-nierte Firmen verfügen häufig weder über ein nützliches Produkt noch über eine interessante Story. Maximilian Flügge hat deshalb die PR-Beratung von Start-ups inzwischen eingestellt. Das israelische Unternehmen Mixtiles, die Handyfotos auf Bildplatten bannt, geht Produktprobleme anders an: Gut 50 Prozent der Belegschaft arbeiten im Kundendienst, die Online-Dialoge auf Facebook oder Instagram sind nah am Kult (S. 48, 88).

Doch Kommunikation ist mehr als ein Verkaufsinstrument – sie ist auch unverzichtbar bei der Wandlung von Unternehmen oder der Lösung von Konflikten. Wie bringt man solche -Prozesse in Gang, macht sie produktiv, hält sie am Leben? Der Umbau von Bürolandschaften in Kommunikationsflächen kann dabei helfen, ist aber nur ein Anfang, wie das Beispiel der Teambank zeigt. Und auch wenn es gelingt, ein Feuer zu entzünden, so mussten die Initiatoren von Occupy Wall Street lernen, heißt das nicht, dass es lange brennt. Wer im Gespräch bleiben will, braucht Geduld und eine hohe Frustrationstoleranz. Das wissen die Mediatoren im vom Bürgerkrieg zerrissenen Burundi genauso wie Philipp von der Wippel, der mit Projecttogether  Start-ups und Konzerne an einen Tisch bringen will (S. 44, 74, 70, 92).

Geduld ist aber Mangelware in einer Welt, in der jeder sofort und ohne nachzudenken -hinausschreien kann, was ihn gerade bewegt – selbst wenn nur noch Alexa zuhört (S. 82).

Vielleicht sollte, wer etwas zu sagen hat, flüstern? 

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